1914 und die Folgen

Es war ein "schlafwandelnder" Weg in die "Urkatastrophe" des Ersten Weltkrieges, den die  politischen und militärischen Entscheidungsträger der damaligen europäischen Mächte einschlugen. Die Konfrontation zwischen dem Deutschen Reich und  Österreich-Ungarn auf der einen und der Tripleentente auf der anderen Seite hatte sich im Sommer 1914 zu "tödlicher Ausweglosigkeit" entwickelt. Die Staatsmänner aller bedeutenden Länder hatten am Ende dazu beigetragen, jenen diplomatischen Automatismus zu starten, der zum Untergang des europäischen Mächtekonzerts und damit Gleichgewichts am Kontinent führen sollte. Parallel dazu hatten die Militärführer strategische Planungen vorangetrieben, die der Politik nicht die benötigten zeitlichen Spielräume übrigließen. Die Militärs hatten die militärischen Planungen unabhängig vom politischen Entscheidungsprozess vorangetrieben. Die sich überschlagenden negativen Verkettungen von Ereignissen und Mechanismen nach der Ermordung des österreichischen Thronfolgerehepaares Ende Juni 1914 und der daraus entstehende Zeitdruck für die politischen Entscheidungsträger der maßgeblichen Mächte sollte schließlich ganz Europa wie eine Lawine überrollen, die kein Halten kannte. Am Ende des Ersten Weltkrieges hatte sich die politische Landkarte markant verändert. Drei Imperien, nämlich Österreich-Ungarn, das Osmanische Reich und das russische Zarenreich waren untergegangen. Die institutionellen Fehler der Nachkriegsordnung legten schließlich die Saat für die Schrecken des Zweiten Weltkrieges, die insbesondere Hitler mit seinem Projekt eines "neoimperialen deutschen Großreiches" mit all seinen Verbrechen bis hin zum Holocaust, entfachte.

"Was am Ausbruch des Ersten Weltkrieges am meisten erstaunt", schrieb einst Henry Kissinger, "ist kaum der Umstand, dass diese globale Katastrophe letzten Endes durch eine Krise ausgelöst wurde, die um so vieles harmloser war als all die bereits überwundenen Krisen. Erstaunlich ist vielmehr, dass es so lange dauerte, bis es dazu kam."

Weitere Literaturhinweise dazu:

Adam Tooze, Sintflut - Die Neuordnung der Welt 1916-1931, Siedler 2015, 720 Seiten.
"Als Europas Mitte in Brüche ging" - eine Zusammenschau der wichtigsten aktuellen Bücher über den Ersten Weltkrieg von Heiner Boberski in der Wiener Zeitung v. 12.3.2014.

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