Hintergründe des Lernens

10 Sinne  Die Neurowissenschaften sprechen heute nicht nur von unseren bekannten fünf Sinnen: Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Dazu gekommen sind mittlerweile auch der Gleichgewichtssinn, die Wahrnehmung von Schmerz- und Temperatur, der Bewegungssinn (Propriozeption) als Wissen des Körpers, um etwa mit geschlossenen Augen mit dem Finger auf die Nase zu tippen; und der so genannte viszerale Sinn. (Dabei handelt es sich um die Fähigkeit, Signale aus dem eigenen Körperinnenraum wie etwa Kopf- oder Bauchschmerzen, wahrzunehmen.) Je bewusster unsere Wahrnehmung ist, desto mehr Einfluss können wir auf die Informationsverarbeitung unseres Gehirns nehmen. Dann spielt nicht mehr das Gehirn die Rolle des „Beleuchters“, sondern „wir richten die Scheinwerfer auf das, was uns persönlich interessiert“, hält Christiane Stenger mit Recht fest. Es wird mit unseren Sinnen gewissermaßen „herangezoomt“, wenn wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten.

„Wirklichkeit“ als Konstrukt unseres Gehirns  Umgekehrt ist „unsere Wirklichkeit“ stets ein Konstrukt unseres Gehirns. Es widerspiegelt nur einen Teilbereich der Welt und kein genaues Abbild der Realität. Es sind vielmehr von unseren Sinneswahrnehmungen „zusammengesetzte Kompositionen“, dessen was als „wirklich“ erkannt werden soll. Wir haben bestimmte „Bilder im Kopf“, die mit speziellen Gefühlen (positiven oder negativen) angefüllt sind.

Gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit  Peter L. Berger und Thomas Luckmann haben unter anderem diese Zusammenhänge in ihrem 1966 in den USA erschienenen, viel weitergehenden Schlüsselwerk des Sozialkonstruktivismus (als sogenannte Metatheorie in der Soziologie) unter dem Titel „The Social Construction of Reality“ (1969 unter dem deutschen Titel „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“) aufgezeigt.

Achtsamkeit und Wahrnehmung Lernen hat zudem viel mit „Achtsamkeit und Wahrnehmung“ zu tun. „Wer nicht auf sich achtet, der verliert sich selbst“, betont etwa der deutscher Benediktinerpater Anselm Grün.[i] Wenn wir dementsprechend achtsam durchs Leben gehen und bewusst wahrnehmen, so entdecken wir den Reichtum des Lebens. „Im Kleinen und Einfachen strahlt das Eigentliche durch“, so Grün.[ii] Dies hat ebenso starke Auswirkungen auf uns und unseren Körper. Der deutsche Mediziner und Wissenschaftsjournalist Werner Bartens beschreibt unter anderem, wie unsere jeweilige, emotionale Stimmungslage der Gesundheit, Vitalität und des Wohlbefindens (dem „Körperglück“ wie er es beschreibt) zuträglich oder abträglich ist.[iii]

Hören  Lernen hat aber auch viel mit „Hören“, der „inneren Stimme“, zu tun, wie dies etwa Joachim-Ernst Berendt (1922-2000)[iv] ausgedrückt hat.

 

„Wer lernen will, der fühle“  Letztlich heißt auch: „Wer lernen will, der fühle“. Das hat Christiane Stenger mit ihrem Fokus auf verbesserte Lernmethoden sehr gut ausgedrückt. Wenn wir also unsere Leidenschaft für eine Sache, ein Projekt, entdeckt haben und dementsprechend auch „dranbleiben“, die nötige Ausdauer dazu haben, dann ist Erfolg vorprogrammiert.

 

Wolfgang Taus

 


[i] Anselm Grün, Das kleine Buch vom guten Leben, Herder 2005, S.13ff.

[ii] Ebenda, S.13.

[iii] Werner Bartens, Körperglück – Wie gute Gefühle gesund machen, Droemer 2010, 317 Seiten.

[iv] Vgl. etwa: Joachim-Ernst Berendt, Nada Brahma – Die Welt ist Klang, Suhrkamp Taschenbuch 3895, 2007 (erstmals erschienen im Insel Verlag 1983),  458 Seiten.

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