BRD und DDR im Kalten Krieg

Nach den beiden verheerenden Weltkriegen - wo im Ersten Weltkrieg das deutsche Kaiserreich versuchte, seine Weltgeltung insbesondere auch am europäischen Kontinent unter Beweis zu stellen; und wo im Zweiten Weltkrieg das totalitäre Hitler-Deutschland mit aller exzessiven Gewalt nach innen und außen seine militärisch-politisch-ideologische Dominanz im internationalen Maßstab zu entfesseln - waren die eigentlichen Siegermächte USA und Sowjetunion nach den Verwüstungen und speziell auch nach den Schrecken des Holocaust durch das NS-Regime, bemüht, die ehemaligen deutschen Reichsgebiete aufzuteilen. Insbesondere Ostpreußen wurde in die Sowjetunion integriert, während letztlich die Elbe die Grenze des künftigen "eisernen Vorhanges" zwischen sowjetischer und amerikanischer Einflusszone auf deutschem Kerngebiet darstellte. Aus den westlichen (amerikanisch-britisch-französischen) Besatzungszonen entstand schließlich 1949 Westdeutschland (die Bonner Republik als freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat) - und aus der östlichen, sowjetischen Besatzungszone erwuchs gleichzeitig Ostdeutschland (als Deutsche Demokratische Republik im Sinne eines sozialistisch-kommunistisch, autoritär ausgerichteten "Arbeiter- und Bauernstaates" nach marxistisch-leninistischer Lesart). Die Bundesrepublik Deutschland wurde in NATO und EU integriert. Die DDR hingegen kam militärisch unter die Fittiche des Warschauer Paktes und ökonomisch des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (COMECON). 

Der Ost-West-Gegensatz entlud sich in allen Facetten des Lebens vor allem an der innerdeutschen Grenze. Die Bevölkerung in DDR und BRD wusste im Kalten Krieg nur zu gut, dass ein "heißer Krieg" zwischen Ost und West rasch zu einem atomaren Schlagabtausch insbesondere auf deutschem Boden ausarten würde. Damit wären beide deutsche Staatsgebilde mitsamt ihren Bürgern am Ärgsten betroffen gewesen. Die innerdeutsche Grenze blieb im Kalten Krieg ein Hotspot des weltpolitischen Systemgegensatzes insbesondere zwischen den USA und der Sowjetunion. Erst mit dem Zusammenbruch des Sowjetkommunismus und seines Hegemonialsystems in Osteuropa kam es zu den "friedlichen Revolutionen" in den ehemaligen sowjetischen Satellitenstaaten wie der DDR - und letztlich zum Fall der Mauer im November 1989. Dabei muss festgehalten werden, dass die Reformschritte des damaligen KPdSU-Generalsekretärs Michail Gorbatschow keineswegs das Ziel hatten, die Sowjetunion zu zerstören. Im Gegenteil. Das Ziel der Perestrojka war es, die UdSSR durch Reformen zu erhalten. Das gelang nicht. 

Der Prozess der Verselbstständigung der ehemaligen Satellitenstaaten in Osteuropa nahm seinen Lauf - auch in der DDR. Das alte SED-Regime konnte trotz Abgang Erich Honeckers durch den Druck der Straße ihre Machtposition nicht mehr halten. Der Weg in Richtung Wiedervereinigung ebnete sich - für viele Experten im In- und Ausland oft völlig unerwartet - bis 1990. 

Aus den den Ostdeutschen versprochenen "blühenden Landschaften" des damaligen "Kanzlers der Einheit", Helmut Kohl wurde Nichts - zumindest länger nicht bzw. bis heute noch nicht. Der "Aufbau Ost" erwies sich auch für die "Scheckbuchdiplomatie" der wirtschaftlich erfolgsverwöhnten Bundesrepublik als Herkulesaufgabe. Die sozioökonomischen und gesellschaftlichen Verwerfungen bzw. unterschiedlichen Sichtweisen neuer und alter deutscher Bundesländer in der Berliner Republik scheinen sich bis heute daraus zu erklären. 

 

Abgeschlossen Ende Jänner 2024

Wolfgang Taus

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