Philosophische Weisheiten zur seelisch-körperlichen Gesundheit
Philosophische Weisheitshäppchen Der deutsche Philosoph Albert Kitzler hat einen ganz speziell erfrischenden Zugang zu antiker Philosophie. Ganz besonders gut gelingt es ihm, die vielen kleinen und großen Lebensweisheiten aus dem alten Ägypten, Indien, China, Griechenland und Rom so zusammenzufassen und aufzubereiten, dass sie für uns heute gestresste Menschen in einer globalisierten, schnelllebigen Zeit nicht nur verstehbar, sondern auch anwendbar sind. Es handelt sich dabei um ein Angebot des Autors zu einer ganz bestimmten Denkweise, das aus dem „Maßhalten“ und Dem-aus-der-Mitte-leben“ kommt. Wenn der Leser zum Schluss kommt, dass diese eine oder andere Lebensweisheit nicht für ihn „passend“ ist, dann soll er ausprobieren, welche „Medizin“ praktisch angewandter Philosophie für ein ganz bestimmtes seelisch-geistiges oder körperliches Problem in seinem Alltag „wirkt“. Es gibt kein Patentrezept. Man muss es quasi bedenken, verstehen und einüben. Wenn solche philosophischen Heilmittel sich für einen suchenden Menschen bewähren, dann sollten wir sie zu einem Teil von uns selbst machen – zu einer „inneren Haltung“ internalisieren. „Philosophische Weisheitshäppchen“ in homöopathischer Weise eingenommen, entfalten dann ihre heilende, wohltuende Wirkung für Geist, Seele und Körper, betont der Autor.
„Die Stärke eines Menschen kommt nicht von dem, was er verschlingt, sondern von dem, was er verdaut", sagte einst der griechische Arzt Erasistratos (304 – 250 v. Chr.).
Wenn ein Mensch Negatives im Leben gewissermaßen unter den Teppich kehrt, es ignoriert, während man gleichzeitig angestrengt „positiv zu denken“ versucht, dann bleibt alles beim Alten: Leid, Misserfolg, Enttäuschung über ausbleibende „Heilungsanzeichen“ usw. – ein „Teufelskreislauf nach unten“ also. Auch ein „positives Einreden“ ohne den riesigen Klotz des eigenen Eisberges unter Wasser anzuschauen (will meinen: die eigenen menschlichen Schatten, Ängste, Sorgen, Zwänge etc.), nützt nichts, wenn man diese Schatten nicht als Botschaften aktiv annimmt, die nur darauf aufmerksam machen, etwas zum Positiven in bestimmten Situationen zu verändern.
Das „Gesunddenken“, von dem das vorliegende, wirklich nur empfehlenswerte Buch handelt, beschreibt hingegen ein philosophisches Denken, das in der Antike in Ost und West entwickelt und vielfach auch gelebt wurde. Ziel war dabei stets ein besseres Verständnis von sich und der Welt.
Das Weisheitswissen etwa eines Seneca, Buddha, Konfuzius und vieler anderer antiker Denker ist aus der Sicht des Autors ein wirkungsvolles Heilmittel, um mit diesen Herausforderungen der heutigen Zeit fertigzuwerden.
Höchst lesenswert.
Albert Kitzler, Denken heilt, Droemer 2016, 320 Seiten.
20,60 EUR für Österreich / für Deutschland 19,99 EUR / für die Schweiz 22,50 Fr.
Bewertung: *****