Lernen will gelernt sein

"Wirklichkeit"  Die „Wirklichkeit“, die wir erleben, ist eine bereits interpretierte Konstruktion unseres Gehirns  - das, was „wirklich“ vorhanden ist. Sie ist nur ein individueller Ausschnitt der Welt, kein genaues Abbild der Realität, sondern eine aus unseren Sinneswahrnehmungen zusammengesetzte Vorstellung, die uns unser Gehirn auf individuelle Art und Weise präsentiert: Unsere Augen erfassen nur ein bestimmtes Lichtspektrum, Geräusche nehmen wir nur in bestimmten Frequenzbereichen wahr, und wir können auch nicht alles ertasten, riechen oder schmecken. Das menschliche Gehirn ist der „Produktionsort“, an dem unsere individuelle Repräsentation der Welt entsteht, und zeitgleich der „Schneideraum unseres ureigenen privaten 3-D-Breitwandfilms“: Hier werden unsere Wahrnehmungen zusammengesetzt, und das, was wir sehen, mit einer synchronen Ton-, Geruchs-, Geschmacks-, Tast- oder Gefühlsspur unterlegt sowie mit Emotionen verknüpft.

"Wer lernen will, der muss fühlen"  Die mehrfache deutsche Junioren-Gedächtnisweltmeisterin Christiane Stenger fokussiert sich in ihrem lesenswerten und verständlich geschriebenen Buch vor dem Hintergrund der Beschreibung der neurophysikalischen Vorgänge im Gehirn speziell darauf, wie man diese insbesondere für das Lernen nützen kann. Ihr Wahlspruch lautet denn auch: „Wer lernen will, der muss fühlen“. Je mehr wir sehen, hören, tasten, riechen, schmecken, laut sprechen, sich unterhalten, leise wiederholen, aufschreiben, üben, in neuen Zusammenhängen anwenden, ausprobieren, je mehr Bilder wir damit verbinden, umso nachhaltiger wird unser Lernerfolg sein. Um glücklich zu sein, reiche es schon aus, etwa beim Vokabeltraining etwas besser zu sein als erwartet, hält sie fest. Mit der Aktivierung unseres limbischen Systems (unseres „Gefühlszentrums“) im Gehirn können diverse „Eselsbrücken“ phantasievoll geschaffen werden, um die Ergebnisse noch zu verbessern. Dabei spielt auch Intuition, das Bauchgefühl also, eine gewichtige Rolle.

"Wer lernen will, der erinnere sich!"  Und wo „viel Gefühl ist, ist auch viel Erinnerung“. Dementsprechend gilt: „Wer lernen will, der erinnere sich!“ Dazu gehören natürlich auch Konzentration, Visionen und Ziele, nötige Belohnungen auf dem Weg zum gesetzten Ziel, Unterhaltung mit anderen Menschen, Begeisterung, Wiederholung – und jede Menge Gefühle.

 

 

Christiane Stenger, Wer lernen will, muss fühlen, Rowohlt 2016, 272 Seiten.

Bewertung: ****

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